Im Laufe eines Studiums kommen viele Studierende an den Punkt, an dem sie externe Hilfe in Anspruch nehmen möchten — sei es aus Zeitmangel, Unsicherheit im wissenschaftlichen Arbeiten oder wegen sprachlicher Hürden. Dabei stehen zwei Formen der Unterstützung besonders im Fokus: das klassische akademische Ghostwriting und die akademische Beratung.
Ob man ein ghostwriter expose beauftragen möchte oder sich lieber bei der Erstellung beraten lässt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Doch was genau unterscheidet eigentlich diese beiden Angebote? Worin liegen die Vor- und Nachteile? Und für wen ist welche Form der Unterstützung die richtige Wahl?
Dieser Text geht diesen Fragen nach und versucht, eine differenzierte Betrachtung beider Möglichkeiten zu bieten.
Beim akademischen Ghostwriting beauftragt ein Studierender eine externe Person oder Agentur, eine wissenschaftliche Arbeit ganz oder in Teilen im eigenen Namen zu verfassen. Das Spektrum reicht von der Hausarbeit bis zur Bachelor-, Master- oder gar Doktorarbeit. Auch Vorarbeiten wie ein ghostwriter expose für die Abschlussarbeit werden häufig in Auftrag gegeben.
Der Ghostwriter übernimmt dabei die gesamte Texterstellung, angefangen bei der Themenfindung über die Literaturrecherche bis hin zum fertigen Manuskript. In der Regel erhält der Studierende eine komplett ausgearbeitete Arbeit, die — je nach Wunsch — direkt eingereicht oder als Vorlage genutzt werden kann.
Seriöse Anbieter weisen darauf hin, dass ihre Texte als Muster und Orientierung dienen sollen und nicht ohne eigene Anpassung übernommen werden dürfen. Dennoch liegt beim Ghostwriting der Fokus klar auf der Auslagerung der eigentlichen Schreibarbeit.
Akademische Beratung verfolgt einen anderen Ansatz. Hier wird der Studierende nicht entlastet, indem ihm das Schreiben abgenommen wird, sondern er erhält fachliche, methodische und strukturelle Unterstützung beim Erstellen seiner eigenen Arbeit.
Berater helfen etwa dabei, eine präzise Fragestellung zu formulieren, eine sinnvolle Gliederung zu entwickeln, geeignete Literaturquellen zu finden oder eine Datenerhebung korrekt zu planen. Auch beim Verfassen eines ghostwriter expose oder beim Erstellen von empirischen Fragebögen stehen akademische Berater unterstützend zur Seite — jedoch ohne, den Text selbst zu schreiben.
Ziel der Beratung ist es, die Eigenständigkeit des Studierenden zu stärken und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Der Studierende bleibt stets aktiv am Entstehungsprozess der Arbeit beteiligt.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Ghostwriting und akademischer Beratung liegt in der Zielsetzung.
Während das Ghostwriting darauf abzielt, eine fertige wissenschaftliche Arbeit zu liefern, geht es bei der Beratung um die Begleitung des Studierenden während des Arbeitsprozesses. Der Ghostwriter übernimmt die Arbeit für den Studierenden, der Berater begleitet und berät ihn.
Wer etwa ein ghostwriter expose beauftragt, erhält ein vollständig ausgearbeitetes Exposé. Bei einer akademischen Beratung hingegen wird gemeinsam an Aufbau, Fragestellung und Forschungsdesign gefeilt, der Studierende schreibt das Exposé anschließend selbst.
Auch in Bezug auf Verantwortung und Eigenleistung unterscheiden sich beide Angebote deutlich. Beim Ghostwriting trägt der Ghostwriter die Verantwortung für Inhalt, Aufbau und Textqualität. Der Studierende nimmt eine eher passive Rolle ein und erhält im besten Fall eine gut ausgearbeitete Vorlage.
In der akademischen Beratung liegt die Verantwortung hingegen beim Studierenden selbst. Der Berater unterstützt lediglich dabei, Fehler zu vermeiden, bessere Argumentationslinien zu finden oder passende Literatur zu nutzen. Die eigentliche Texterstellung bleibt Aufgabe des Studierenden.
Gerade bei sensiblen Prüfungsleistungen wie einer Bachelor- oder Masterarbeit legen viele Hochschulen Wert darauf, dass der Studierende eigenständig gearbeitet hat — auch wenn er dabei beratende Hilfe in Anspruch genommen hat.
Auch rechtlich und ethisch gibt es deutliche Unterschiede. Während akademische Beratung an Hochschulen in der Regel anerkannt und sogar von vielen Bildungseinrichtungen selbst angeboten wird, bewegt sich das Ghostwriting, insbesondere bei Prüfungsarbeiten, in einer rechtlichen Grauzone.
Ein ghostwriter expose zu beauftragen und es ohne eigene Anpassung einzureichen, verstößt gegen die Prüfungsordnung nahezu aller Hochschulen und kann im schlimmsten Fall zum Verlust des Abschlusses führen.
Akademische Beratung hingegen gilt als zulässig und wird von vielen Hochschulen ausdrücklich empfohlen. Die Hilfe von außen bei Strukturierung, Methodik und Literaturauswahl wird als sinnvoller Beitrag zum wissenschaftlichen Lernprozess betrachtet — solange der Studierende die eigentliche Leistung selbst erbringt.
Ob man Ghostwriting oder akademische Beratung in Anspruch nimmt, hängt stark von den eigenen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Möglichkeiten ab.
Ghostwriting und akademische Beratung sind zwei unterschiedliche Formen der Unterstützung im Studium, die verschiedene Bedürfnisse abdecken. Während ein ghostwriter expose oder eine fertige Arbeit kurzfristig Entlastung verschaffen kann, steht die akademische Beratung für langfristige Kompetenzentwicklung und eigenständiges Arbeiten.
Wer auf Unterstützung zurückgreifen möchte, sollte sich über die Unterschiede im Klaren sein und bewusst entscheiden, welcher Weg für die eigene Situation der richtige ist. Wichtig bleibt in beiden Fällen: ein verantwortungsvoller Umgang mit den angebotenen Dienstleistungen und das Bewusstsein für die eigenen Verpflichtungen im Studium.